Sonographie der Carotis-Intima-Media-Dicke
Der Zusammenhang der sonographisch gemessenen Intima-Media-Dicke (IMT „Carotis Intima-Media Thickness“, CIMT) und dem kardiovaskulären Risiko ist seit Jahrzehnten bekannt. In zahlreichen Studien wurde die IMT als Surrogatparameter für das Ausmaß der artherosklerotischen Progression bestätigt. Die IMT-Vermessung ist mittlerweile als unterstützende Standardmethode zur Erfassung des kardiovaskulären Risikos bei Personen ohne vorausgegangenes kardiovaskuläres Ereignis etabliert. Eine zunehmende Verdickung der IMT geht einer Entwicklung artherosklerotischer Plaques und Stenosen jahrzehntelang voraus.
Folgende Werte gelten als normal:
- bei Personen bis 40 Lebensjahre IMT< 0,6 mm
- bei Personon 40-60 Lebensjahre IMT < 0,8 mm
- bei Personon älter als 60 Lebensjahre IMT < 1,0 mm
Eine Steigerung der IMT um 0,1mm hebt das kardiovaskuläre Risiko um 11 %.
Eine Überschreitung >1,0mm steigert das kardiovaskuläre Risiko innerhalb von 2 Jahren auf das Doppelte und innerhalb von 6 Jahren auf das Vierfache.
Bei entsprechend positiven Messergebnissen (zu hohe IMT) werden prophylaktische und therapeutische Maßnahmen empfohlen, um die weitere Progression der Artherosklerose zu reduzieren und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Dies geschieht primär durch eine Ernährungsumstellung und durch vermehrte Mobilisierung (Sport) und sekundär medikamentös durch ggfs. Ergänzung um einen Fettsenker, Optimierung der Blutdruckmedikation oder Maßnahmen zur Thrombozytenaggregationshemmung („Blutverdünner“).
Quelle: Dr. W. Naegele; Dr. J. Naegele 2014